Sonntag, 20. Januar 2013

Gartenteich planen und anlegen

Als Kleingärtner ist man jetzt in der kalten Jahreszeit nicht so beschäftigt, außer mal einen Kontrollgang vorzunehmen. Man sollte vor allem mal nachsehen, ob die Zäune dicht sind. Je nach Lage können mal schnell bei dem Wetter Wildverbisse an den Rinden unserer Obstbäume sein. Vorbeugend kann man auch jetzt noch Maschendraht um die Stämme wickeln.
Jetzt hat man als Hobbygärtner die Zeit und Muße, sich Gedanken über eine eventuelle Umgestaltung seines Kleingartens und über das zu besorgende Saatgut zu machen. Vielleicht ist Dir auch der Gadanke gekommen einen Gartenteich anzulegen.

 So könnte er ungefähr aussehen.
           Mein neuer Gartenteich  
               Mein neuer Gartenteich
Man kann sich natürlich auch die anstehende Arbeit ersparen und sich einen Teich von einer Firma machen lassen. Aber wenn man es selbst macht, kann man auch stolz auf seinen Gartenteich sein. Man kann bei der Gestaltung seine Vorstellungen verwirklichen und es schont den Geldbeutel. Denn ganz ohne Geld für die Materiallien geht es nicht. Deshalb sollte man sich erst einmal einen Zeichnung machen und sie solange ändern bis man zufrieden ist.
Wichtig bei der Planung ist die Größe des Teiches. Man sollte vorher wissen, welche Teichfoliengrößen es gibt. Brauche ich mindestens zwei Teichfolien, muß ich Teichfolienkleber oder Klebeband zusätzlich kaufen. Dann muß man sich eine Materialliste erstellen.
Jetzt erst wird angefangen das Material zu kaufen. Wer clever ist, kauft jeden Monat etwas. Ich zeige Dir jetzt in fünf Schritten wie ein Teich angelegt wird.

Um alles zu verstehen, gehen ich von folgenden Querschnitt aus.
Die Wasserzonen
             Die Wasserzonen
A»  Tiefwasserzone
-Ein Teich besteht immer aus mehreren Zonen, die unterschiedlich tief angelegt werden. Diese Zone sollte zwischen 100 cm bis 150 cm tief sein. Dadurch heizt sich das Wasser im Sommer nicht so schnell auf und in strengen Wintern friert er nicht komplett zu. Wenn später noch Fische drin sind, können sie sich in diese Zone zurückziehen.
B»  Flachwasserzone
- Sollte zwischen 30 cm und 50 cm tief sein und relativ breit sein. Dann kann man die Tierwelt gut beobachten und viele Pflanzen fühlen sich hier wohl.
C»  Sumpfzone
- Nicht tiefer als 30 cm. Hier kann üppige Bepflanzung gemacht werden, um das Ufer zu kaschieren.

Genug der Vorrede. Jetzt wird es ernst, Arbeit steht an.

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1 Pflöcke einschlagen um den Standort zu markieren. Mit einem Gartenschlauch die Form markieren.

2 Mit senkrechten Spatenstichen entlang des Gartenschlauchs wird die endgültige Form festgelegt. Nach und nach werden die Erdschichten ausgehoben. Zuerst Zone C, dann Zone B und zuletzt die Zone C. Die Zonen A und B sollten ca. 10 cm tiefer ausgehoben werden, da sie später um diese Höhe mit einer Kiesschicht oder Teichsubstrat ausgefüllt werden. Wichtig ist, daß die Zonen in einer Ebene sind, wie auf dem Bild dargestellt wird.

3 Jetzt müssen alle spitzen Gegenstände und eventuelle Wurzeln entfernt werden. Sonst kann es später dazu führen, daß der Gartenteich durch Löcher in der Folie ausläuft. Da sollte man sich besonders viel Mühe geben. Bevor der nächste Arbeitsschritt folgt, wird zum Schutz der Folie eine Sandschicht eingebracht. So kann sich die Folie später durch den Druck des Wassers gut anlegen. Hohlraüme unter der Folie dürfen nicht entstehen. Wer noch mehr Sicherheit haben möchte, legt über diese Sandschicht ein Gartenteich-Vlies. Ist extrem widerstandsfähig und verrottet nicht.

4 Teichfolie auseinanderbreiten und über die Teichmulde ziehen. Mein Tipp: Macht sich zu zweit besser. Die Folie verlegt man am besten an einem warmen und sonnenreichen Tag. Nach etwas Wartezeit wird die Folie durch die Sonneneinstrahlung geschmeidig. Das ist zum Vorteil für den letzten Arbeitsgang. Verlege sie so, daß sie 30 bis 50 cm über den Rand Überstand hat.

5 Jetzt wird der Teich mit Wasser gefüllt. Und wenn Du den Tipp vorher befolgt hast, wird sich die Folie durch den Wassersdruck gleichmäßig anlegen.
Damit ist der eigentliche Teichbau abgeschlossen. Es geht natürlich auch anders. Man spart sich viel Arbeit und Kosten, aber man ist an feste Größen und Formen gebunden.

PE-Fertigteich Teichbecken 1000 Liter nierenförmig

Nachdem der Gartenteich so weit fertiggestellt ist, geht es nun an das Zubehör. Und Vorschläge dazu bekommst Du im nächsten Artikel.
Wer sich vorab in diese Materie einarbeiten will, kann das gerne machen. Ist sogar Empfehlenswert, um zu wissen was noch getan werden muß und was für Kosten entstehen. Dazu habe ich hier für Dich zwei Buchtipps.

Der perfekte Gartenteich Quickfinder Gartenteich: Die besten Pflanzen für jede Teichzone. So finden Sie die passenden Wasser- und Uferrandpflanzen. (GU Quickfinder Garten)  




Freitag, 11. Januar 2013

Der Obstbaumschnitt-schwer oder nicht?

Wieso erwähne ich jetzt zu der Jahreszeit, immerhin ist es Januar, den Obstbaumschnitt? Ganz einfach, weil man jetzt immer noch den Baumschnitt machen kann, sofern kein Frost droht. Was soll denn der Kleingärtner machen, der im Herbst des letzten Jahres nicht dazugekommen ist, seine Bäume zu schneiden? Aus welchen Gründen auch immer. Soll er die Bäume so lassen und abwarten bis zum Frühlingsschnitt? Kann er. Aber ob dann die Ernte so wird, wie im letzten Jahr?

Einen wichtigen Punkt muß man sich immer merken: Ein Baumschnitt im Herbst wird nie durchgeführt, wenn in zwei bis drei Tagen Frost vorhergesagt wird. Schon gar nicht wird geschnitten bei Frost, auch wenn es nur Nachtfröste gibt. Dann kann man seinem Baum richtigen Schaden zufügen. Wenn man dann mit der Schere schneiden will, wird kein sauberer Schnitt durchgeführt, sondern die Schnittstelle franst regelrecht aus. Hinzu kommt, dass der Baum nicht mehr die Schnittwunde schließen kann.

Also, solange es schön und frostfrei ist, kann man schneiden. Der Schnitt sollte aber bis zum Frühling, wenn die Bäume anfangen zu treiben, erledigt sein. Ein Obstbaumschnitt ist nicht so schwer, wie es oft behauptet wird. Viele trauen sich nicht ran und schneiden lieber gar nichts. Resultat - Krankheiten am Obst, viele Zweige, dichtes Laubwerk etc. Stell Dir mal vor, Du würdest ein Apfel sein inmitten so eines Baumes. Kannst Du da noch die Sonne sehen vor lauter Blätter? Und wie soll ein Apfel reifen, wenn er keine Sonne bekommt und ständig nass ist?

Für den Obstbaumschnitt gelten zwei Wachstumsgesetze. Wenn man sie kennt und richtig anwendet, hat man auch den Erfolg.
- Wenn man im Herbst einen starken Rückschnitt macht, verstärkt der Baum im kommenden Jahr sein Triebwachstum. Er will ja das ersetzen, was abgeschnitten wurde. Dorthin wird er seine meiste Kraft lenken. An solchen Bäumen werden weniger Blüten und Früchte sein. Diese wenigen Früchte sind als Ausgleich aber größer. Insgesammt wird es aber keine reiche Ernte sein.
- Macht man hingegen einen schwachen Rückschnitt, wird im Frühling die meiste Kraft des Baumes in die Blüten- und Fruchtbildung gehen. Der Ertrag steigt, aber die Früchte werden kleiner.

Ist wie eine Zwickmühle, aber wenn man diese zwei Gesetze kombiniert, wird man jedes Jahr eine einigermaßen gleiche Obsternte haben.
Zusammengefaßt bedeutet das soviel. Im Herbst einen schwachen Rückschnitt - fördert im nächsten Jahr die Blütenbildung.  Hat der Baum im nächsten Jahr gut abgesetzt, also viele Früchte gebildet, schneidet man mit dem Sommerschnitt (Ende Mai, Anfang Juni) den Baum stark zurück. Auch wenn dabei ein paar kleine Früchte mit verloren gehen. Die würde der Baum sowieso abwerfen wenn er sie nicht ernähren kann. Im Enddefekt bilden sich die verbleibenen Früchte besser aus.

Um dieses Gleichgewicht, man sagt dazu Alternanz, aufrecht zu erhalten, muß man seine Obstbäume beobachten.  Ist es ein Jahr mit großen Fruchtbesatz, schneidet man ihn im Frühling stark zurück. Ist es ein Jahr mit wenig Ertrag, werden nur die die Äste die nach innen wachsen und die Wasserschosser geschnitten.

Wer diese Regeln beherzigt, kann nicht viel falsch machen beim Schneiden. Viel falsch machen kann man beim Schneiden nur, wenn man keine richtigen Werkzeuge hat. Du kennst ja bestimmt die Gartenscheeren in den Wühlkörben für 2 EUR. Ich rate hier allen, die sich jetzt doch an das Schneiden der Obstbäme ranwagen, laß die Finger weg von den Billigangeboten. Wer damit schneidet, fügt dem Baum mehr Schaden zu, als ihm lieb ist.

Richtiges Werkzeug ist die Vorraussetzung für Erfolge ! 

Gartentechnik_468x60


Etwas anders verhält es sich mit dem Schnitt von Spalierobst. Was das ist, wie es geht und was das für Vorteile hat, erfährst Du in einem anderen Artikel.

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