Montag, 9. Dezember 2013

Fleischfressende Pflanzen

Hast Du nicht auch schonmal eine fleischfressende Pflanze gekauft und nach einer gewissen Zeit war es vorbei mit ihr? Woran hat es gelegen? Keine Ahnung? Aber da bist Du nicht der einzige Blumenliebhaber. Aus diesem Grund hier mal einen informativen Überblick von einer empfehlendswerten Seite.

  Fleischfressende Pflanzen sind ein echtes Wunder. Eigentlich sind sie überhaupt nicht schwierig zu halten, wenn man die wichtigsten Grundsätze beachtet. Fast allen Arten brauchen kalkfreies Gießwasser! Karnivoren hassen Leitungswasser und alle anderen zusätzlichen Nährstoffe. Auf keinen Fall düngen und nur mit Regenwasser, destilliertem Wasser oder Brunnenwasser gießen. Leitungswasser führt mit Sicherheit zum Verlust der Pflanzen.

  Fast alle fleischfressenden Pflanzen sind Moor- bzw. Sumpfpflanzen und benötigen ständige Feuchtigkeit. Man stellt die Pflanzen in einen Untertopf, der ständig mit Regenwasser gefüllt ist. Das Übersprühen von oben ist bei den meisten Arten nicht ratsam. Es kann zu Schimmelbildung führen (Außer bei Nepenthes Arten -Kannenpflanzen, diese benötigen eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit). Aus Unwissenheit oft falsch gemacht! 

Die Pflanzen dürfen auf keinen Fall in gewöhnliche Blumenerde getopft werden, da diese zu viel Nährstoffe enthält. Hierfür gibt es spezielles Substrat hier in dem Onlineshop. Die Pflanze hält problemlos ein ganzes Jahr auch ohne Nahrung und Dünger aus und muß nicht gefüttert werden. Sie fangen ganz von selbst schon genug Insekten zum Überleben. 

Es sterben wesentlich mehr Pflanzen an Überfütterung als an Unterernährung. Viele fleischfressende Pflanzen halten tatsächlich eine Art Winterruhe und ziehen sich im Winter fast vollkommen zurück. Das ist ganz normal und natürlich, da es im Winter sehr wenige Insekten gibt und damit eine optimale Nahrungsaufnahme nicht mehr vorhanden ist. Viele fleischfressende Pflanzen können sogar erstaunlicherweise unsere harten Winter problemlos überstehen und wachsen im Frühjahr zu neuer Pracht. Licht ist für jede Pflanze unabdingbar. 

Alle fleischfressenden Pflanzen außer Pinguicula-Fettkraut, Utricularia-Wasserschlauch und Nepenthes-Kannenpflanzen vertragen volle Sonne und sollten immer möglichst hell stehen.

 Sind fleischfressende Pflanzen gefährlich ?  

Es wird viel über fleischfressende Pflanzen erzählt. Das geht hin bis zu menschenfressenden Pflanzen. Aber da kann man nur sagen, Hollywood läßt grüßen. In Wirklichkeit sind fleischfressende Pflanzen weder für Haustiere noch für Menschen gefährlich oder giftig. Sie sind zwar in der Lage viele Insekten und auch kleinere Säugetiere festzuhalten, zu zersetzen und für das eigene Wachstum zu nutzen, doch sind sie weder giftig, noch kann die Säure, die für den Verdauungsprozess zuständig ist, dem Menschen oder einem gewöhnlichen Haustier Schaden zufügen.  

Jede fleischfressende Pflanze fängt sich die Insekten auf ganz natürliche Weise. Wenn es keine Insekten im Winter gibt, ziehen sich die Pflanzen komplett zurück. Das Füttern der Pflanzen führt meist unweigerlich zum Absterben der entsprechenden Fallmechanismen.  
Die Venusfliegenfalle beispielsweise hat 2 bis 3 Fühlborsten im Inneren der Fallen, wenn diese 2 x innerhalb kurzer Zeit gereizt werden, schnappt die Falle sofort zu. Bei einem Regentropfen würde die Falle nicht zuschnappen, da sie nur einmal gereizt wird.  
Landet aber ein Insekt auf die Pflanze, oder es läuft darüber, werden die Fühlborsten mehrfach aktiviert, der Fallenmechanismus ausgelöst und die Falle ist zugeschnappt. Sehr schnell merkt sie auch, ob es sich um ein lebendes Opfer handelt, da es im Falleninneren weiterzappelt. 

Wenn das Insekt tatsächlich lebendig gefangen wurde, schließt die Pflanze ihre Fallen komplett luftdicht ab und wird dadurch zum Magen umfunktioniert. Das Insekt wird dann tatsächlich verdaut.  

Werden die Fallen nur künstlich gereizt, öffnet sich die Falle innerhalb von wenigen Tagen wieder. So einfach läßt sie sich nicht austricksen. Ein Verdauungsvorgang durch selbstgefangene Insekten, kann hingegen mehrere Wochen dauern.  
Jede Falle einer Venusfliegenfalle kann sich maximal 7 mal schließen oder 3 komplette Verdauungsvorgänge abschließen bevor das Blatt abstirbt.

 Es kommen zwar immer wieder kleinere Fallen nach, aber man tut ihr damit keinen großen Gefallen, wenn man sie zu Demonstrationszwecken künstlich reizt. Solltest Du nun Gefallen gefunden haben an einer fleischfressende Pflanze, rate ich Dir, sich ausführlich mit dem Thema und die Art der fleischfressenden Pflanze zu beschäftigen.  

Du findest mich jetzt auch auf Facebook. Schau mal vorbei!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen